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It's the end of the world as we know it...

Es ist nicht das Ende der Welt, sondern eine neue Welt, der wir gegenüberstehen. Oder wie Harald Katzmair es in seinem Impulsvortrag zur "Standortzukunft Europa/Österreich" beim ersten Deep Dive Meet-Up am 9. März noch formuliert hat: "Für Pessimismus ist es zu spät."

Deep Dive - der Titel der Veranstaltung war Programm. Viele spannende Themen und Aspekte haben sich aufgetan und gemeinsam sind wir eingetaucht in die Frage, wie es die heimische Industrie, wie es Europa, wie wir es schaffen können, in Zeiten multipler Krisen zukunftsfähig und innovationsoffen zu bleiben?

Wir befinden uns an einer Schwelle, einem Übergang, in einer Phase der Transformation, deren Ausgang noch offen und ungewiss ist. Energie, Rohstoffe, Informationen, ein europäisches Mindset ... all diese Dinge sind keine Selbstverständlichkeiten und dies wird uns langsam immer schmerzlicher bewusst.

Die Rohmaterialien, die für moderne Technologien benötigt werden, kommen nicht aus Europa und schon gar nicht aus Österreich. Dieser Aspekt wird vielfach vergessen und unterschätzt. Wir befinden uns in der Zange, dem „Big Squeeze“.

In Zeiten, wo Energie als Waffe benutzt wird und Energiethemen geopolitische Machtfragen sind, haben wir gar keine andere Wahl, als auf Erneuerbare zu setzen und die Materialien und die Produktion von Energie selbst in die Hand zu nehmen. Dekarbonisierung kann dabei auch als Re-Materialisierung verstanden werden. Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind kein „Nice to have“, sondern allen voran auch eine geopolitische Notwendigkeit für die Industrie. Europa und die heimischen Betriebe müssen hier Vorreiter sein und um nicht im "Big Squeeze" zerquetscht zu werden und an Relevanz zu verlieren.

All diese Fragen werden immer dringlicher und wir müssen sie auf die Agenda bringen. Dafür braucht es gemeinsame Kraftanstrengungen, einen ehrlichen gesellschaftlichen Diskurs und eine gewisse "Transformation Literacy", wie Brigitte Bach es in der anschließenden Podiumsdiskussion treffend formuliert hat, um das große Ganze und die Zusammenhänge zu verstehen.

Es ist an der Zeit für einen radikalen Pragmatismus und Offenheit, wie Harald Katzmair betonte. Gerade jetzt müssen wir uns stärker koordinieren, um mit einem gemeinsamen Richtungssinn Seite an Seite der Zukunft begegnen zu können. Es braucht Mut und Courage, um über die Schwelle ins Ungewisse zu treten und dazu müssen wir offen bleiben, neue, vielleicht sogar ungewöhnliche Allianzen eingehen und alte Beziehungen stärken.